Zahl des Monats (April 2022)
290 Schülerinnen und Schüler besuchten im Schuljahr 2020/21 in der Sekundarstufe I eine Deutschintensivklasse.
Allgemeinbildende und berufliche Schulen bieten für Jugendliche, die ohne hinreichende Deutschkenntnisse erst vor kurzem nach Deutschland gekommen sind, Intensivklassen und -kurse an. Diese dienen als Hilfe für Schülerinnen und Schüler, die grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache erwerben möchten. Intensivklassen bestehen in der Regel für ein Jahr und bereiten auf den Übergang in Regelklassen vor. Intensivkurse dauern im Gegensatz dazu bis zu zwei Jahre.
Im Schuljahr 2020/21 wurden in den weiterführenden Schulen in Wiesbaden 290 Jugendliche in Intensivklassen unterrichtet. Damit liegt der Anteil der Schülerinnen und Schüler in Intensivklassen bei 1,8 Prozent, gemessen an allen Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in Deutschintensivklassen hat 2016/17 mit 3,0 Prozent seinen bisherigen Höhepunkt erreicht und ist seitdem stetig gesunken. Vor dem Hintergrund des noch immer andauernden Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Flüchtlingsbewegung ist mit einem erneuten Anstieg zu rechnen.
So besuchten laut des Hessischen Kultusministeriums zum Stichtag 22. April insgesamt 4.770 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger mit ukrainischer Herkunft eine Schule in Hessen. Davon entfielen 358 auf den Schulamtsbezirk Rheingau-Taunus-Kreis/Wiesbaden. Von diesen 358 Kindern und Jugendlichen besuchen 153 einen Intensivkurs und 205 eine Intensivklasse. Ergänzend zu den Intensivklassen wurde außerdem an vielen Grund- und weiterführenden Schulen ein freiwilliger Sprach- und Kulturunterricht in ukrainischer Sprache eingerichtet, der insbesondere für Schülerinnen und Schüler gedacht ist, die weiterhin online am ukrainischen Unterricht teilnehmen.
Für äußere und innere Schulverwaltung, vor allem aber für die Kollegien an den Schulen, stellt die Integration der ukrainischen Kinder und Jugendlichen eine große Herausforderung dar, zumal die Pandemie mit stark eingeschränkten Lern- und Freizeitmöglichkeiten noch nachwirkt. Während seitens der Behörden vor allem die rechtlichen, personellen und räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um viele Schülerinnen und Schüler zusätzlich unterrichten zu können, sind es die Schulleitungen und Lehrkräfte, die dies vor Ort mit hoher Kompetenz und großem Engagement in die Tat umsetzen.
Quelle: www.bildungsmonitoring-wiesbaden.de; Indikator C8