Zahl des Monats (November 2021)
Knapp 75 Prozent der Schulabgängerinnen und -gänger, die die Sekundarstufe I ohne (Haupt-)Schulabschluss verlassen haben, sind männlich.
Die gute Nachricht zuerst: 2020 haben in Wiesbaden weniger Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I ohne Abschluss verlassen als in den Vorjahren. 2,4 Prozent der Schulentlassenen können keinen Hauptschulabschluss nachweisen, weitere 3,4 Prozent haben die Schule mit einem Förderschulabschluss abgeschlossen. Nichtsdestotrotz sind diese Werte etwas höher als der hessenweite Durchschnitt (1,4 Prozent ohne Hauptschulabschluss) und auch im Vergleich zu den Vergleichskommunen Offenbach a. M. (2,1 Prozent), Frankfurt a. M. (1,7 Prozent) und Darmstadt (1,4 Prozent).
In den letzten zehn Jahren waren es tendenziell immer mehr Jungen als Mädchen, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben, was auch in anderen Kommunen zu beobachten ist. 2020 jedoch hat sich in Wiesbaden dieses ungleiche Geschlechterverhältnis noch einmal verfestigt: Der Anteil an Jungen ohne Abschluss hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozentpunkte erhöht und liegt nun bei knapp 75 Prozent. Mit anderen Worten sind es zum größten Teil Jungen, die ohne Abschluss die Schule verlassen und so vor großen Herausforderungen im Hinblick auf ihren beruflichen Werdegang stehen. Dies hat auch Auswirkungen auf deren gesellschaftliche wie soziale Teilhabe.
Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss benötigen besondere Unterstützung und Begleitung, um beispielsweise den Schulabschluss nachzuholen oder dennoch einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Diese Unterstützung finden sie maßgeblich in der Begleitung der Schulsozialarbeit und auch durch die vielen Maßnahmen der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung an beruflichen Schulen und bei Bildungsträgern.
Diese und weitere interessante Befunde sind auch in den Bereichen „Bildung im Alter zwischen 10 und 16 Jahren (Sekundarstufe I)" sowie „Übergang Schule – Beruf“ im aktuellen Bildungsmonitoring abgebildet.