Viele Eltern fragen sich, wann es sinnvoll ist, ihr Kind einschulen zu lassen, denn dies kann auch abweichend von dem durch das Geburtsdatum definierte Zeitfenster erfolgen. Je nach Entwicklungsstand des Kindes kann die Einschulung früher (als „Kannkind“) oder später erfolgen. Aus pädagogischer Sicht ist eine frühzeitige Einschulung dann möglich, wenn ein Kind körperlich und geistig in der Lage ist, den Grundschulalltag zu bewältigen. Als Voraussetzung für eine vorzeitige Einschulung gelten in Hessen ein schulärztliches Gutachten und die positive Entscheidung der Schulleitung.

Im Schuljahr 2020/21 wurden in Wiesbaden etwa 370 Kinder, und damit 13,6 Prozent der Schulanfängerinnen und –anfänger, frühzeitig eingeschult. Dabei handelt es sich um sogenannte Kannkinder und Kinder in Eingangsstufen. Damit ist der Anteil an vorzeitig eingeschulten Kindern in Wiesbaden höher als der hessenweite Durchschnitt (8,3 Prozent) und ebenfalls höher als in den Vergleichskommunen Darmstadt (10,4 Prozent), Frankfurt (10,1 Prozent) und Offenbach (6,1 Prozent).

Abbildung: Anteil der früh bzw. spät eingeschulten Kinder an allen Schulanfängerinnen und -anfänger (in Prozent);
Quelle: B3 in bildungsmonitoring-wiesbaden.de

Abbildung: Anteil der früher eingeschulten Kinder in den letzten 10 Jahren (in Prozent); Quelle: B3 in bildungsmonitoring-wiesbaden.de

Der Anteil der spät eingeschulten Kinder, die bereits seit dem vorangegangenen Schuljahr schulpflichtig gewesen wären, lag in Wiesbaden im gleichen Jahr bei 8,4 Prozent.

Der Zeitvergleich zeigt, dass vor 10 Jahren noch gut ein Fünftel der Kinder früher eingeschult wurde und dass deren Anteil seitdem abgenommen hat. Dieser Trend ist auch bundesweit zu beobachten und wurde durch die Corona-Pandemie noch verstärkt.